Am 17. Jänner 2020 stellte ILF-Ehrenmitglied Prof. Adalbert Melichar sein neues Fischamend-Buch vor.
Es spannt einen weiten geschichtlichen Bogen über unsere Stadt, welche Höhen und Tiefen erleben musste. Aus unserer Sicht beinhaltet es auch eine tolle philosophische Schlussbetrachtung, gut passend für unser Fischamend, nämlich „Small is beautiful- die Zukunft überschaubarer Lebensräume“.
Im überfüllten Festsaal der Raiffeisenbank Fischamend und nach herzlicher Begrüßung durch BGM Mag. Thomas Ram rezitierte Melichar, wie immer treffend, nachdenklich und oft pointiert aus seinem neuen Werk.
Da wir die Möglichkeit hatten, das Buch schon zu lesen, dürfen wir auf unsere Rezension hinweisen.
„Geliebte Stadt – Gelebte Zeit“
Des Autors (Ehrenmitglied der ILF) persönliches Bekenntnis zu Fischamend als SEINEM Ort, in dem er geboren wurde, aufgewachsen ist und den er als Wohnsitz nie verlassen hat.
Dies ist die Basis von Recherchen und Auswahl an zeitgeschichtlichem Archivmaterial – eine Zeitreise aus persönlichen Eindrücken, Erinnerungen, gelebten Erfahrungen sowie Aussagen der Dabeigewesenen.
Im historischen Rückblick auf den Doppelort wird auf die einstigen Wirtschaftsimperien am Fischafluss (Mühlen, Betriebe) eingegangen; ergänzt durch eine weit zurück reichende Darstellung des Wirtschaftslebens in Dorf und Markt (Betriebe, Gewerbe, Geschäfte).
„Damit es nicht verloren geht“ ist ein Blick zurück in vergangene Zeiten und stellt eine fast melancholische Begegnung mit Lebensweisen und Schicksalen unserer Vorfahren dar.
Die rasante technische Entwicklung (DDSG-Winterhafen, k.u.k. Militär-aëronautische Anstalt, Preßburgerbahn) in der Monarchie findet ebenso Erwähnung wie die WNF-Flugzeugwerke und der daraus resultierendealliierte Bombenangriff im 2. Weltkrieg. Auch 10 Jahre russische Besatzungszeit werden vom Autor genauso gewürdigt.
Besonders interessant ist die Darstellung kommunalpolitischer, gesellschaftspolitischer und parteipolitischer Zeiten, Unzeiten und Wirrnisse (Monarchie, 1.Republik, Ständestaat, Nationalsozialismus samt Eingliederung in Hitlers „Groß-Wien“ – Fischamend war dann bis 1953 Teil des 23. Bezirks), schließlich die „Gemeinde-Ehe“ Dorf – Markt.
Aber auch zeitlich davor angesiedelte politische Spekulationsprojekte, wie „Statutarstadt Schwechat – Fischamend“ als Randgemeinde und „Fischatal-Gemeinden“ finden Erwähnung. Desgleichen auch sogenannte „Blütezeiten“ in der nunmehrigen Stadt.
Umfangreiches Fotomaterial lädt zu einem eindrucksvollen Spaziergang durch das heutige Stadtgebiet und ihre anrainende Naturlandschaft ein, bevor das Schlusskapitel „Small is beautiful“ eine visionäre Deutung kommender Zeiten und wie sie als kommunale Gemeinschaft lebenswert bewältigbar sein könnten, bringt.
Die Zielgruppe dieses visionären Denkmodells sind vornehmlich Kommunalpolitikerinnen, Kommunalpolitiker, Bildungsanbieter, Kulturschaffende und Vereinsverantwortliche.