Reinhard Ringl

„Das Fliegerarsenal“ auf dem Flughafen Wien

Im Rahmen der gegenwärtigen Ausstellung „Bewegung in den Lüften“ in der Besucherwelt des Flughafens Wien wurde im Bereich der Besucherterrasse nun aktuell eine große Informationstafel zur Präsentation montiert.

Diese Tafel zeigt ein Luftbild des Fliegerarsenals 1916 und beeindruckt die Besucher durch die unerwartete Größe dieser Anlage, welche vor mehr als 100 Jahren im Dienste der Luftfahrtforschung stand und über 5000 Beschäftigte hatte.

Viele Jahrzehnte vor der Ersteröffnung des Flughafens Wien-Schwechat war dort die Ballon- und Luftschifffahrt sowie  die Fliegerei zu Hause.

Mit dieser neuen Tafel kann auf die große Historie der „Fliegerstadt Fischamend“ aufmerksam gemacht werden.

Die Tafel wurde in Kooperation zwischen VIE und ILF entworfen.

„Luftschraubenprüfstand – Propellerwindkanal“

In den Schuljahren 2015/16 und 2016/17 widmeten auf Initiative der ILF insgesamt zehn DiplomandInnen bzw. AbsolventInnen ihre Abschlussarbeiten einem bisher vernachlässigten historischem Luftfahrtthema – der Rekonstruktion des Aufbaues und der Meßverfahren, die vor ungefähr 100 Jahren beim damals weltweit einzigem Luftschraubenprüfstand in Fischamend zur Anwendung kamen.

Die Initiative wurde über Vermittlung des Direktors der HTL Mödling, Herrn Ing. Mag. Hrdlicka, an die Fachvorstände und Lehrer, die die schulinterne Betreuung der Arbeiten übernahmen, herangetragen.

Die erwartete anfängliche Skepsis wich recht bald und erkennbar der professionellen Zuwendung auch sämtlicher befasster Lehrkräfte. Ihrem Engagement sei an dieser Stelle besonders Erwähnung getan!

Im Schuljahr 2015/16 wurden zunächst – auf Grundlage nur weniger Fotos, Zeichnungen und publizierter Angaben – in Form eines „Retro-Engineerings“ durch drei Maschinenbauer: Thomas Cadilek, Felix Mader und Krystian Majewski  die wissenschaftliche Vorarbeit geleistet, die theoretischen Grundlagen, der prinzipielle Aufbau und die Arbeitsweise der Prüfeinrichtung erarbeitet und auf Basis historischer Dokumente moderne CAD-Pläne für ein Funktionsmodell im Maßstab 1:10 erstellt. Besonderes Augenmerk erfuhren dabei die Aspekte der Maßstabsgenauigkeit unter Berücksichtigung einer für eine spätere permanente Ausstellung des Modells erforderlichen Robustheit. Die Betreuung erfolgte zunächst im ersten Projektjahr durch den damaligen Abteilungsvorstand, Herrn Dipl.-Ing. Günther HÖRLESBERGER, unter Einbeziehung seiner ebenso engagierten Nachfolgerin, Frau Dipl.-Ing. Elisabeth BERGER.

In enger Zusammenarbeit mit den betreuenden Lehrern und den Projektführenden der ILF wurden so die Voraussetzungen für die im folgenden Schuljahr erfolgende Realisierung eines einzigartigen Modells geschaffen.

Das Schuljahr 2016/17 brachte dann die zügige Realisierung des ehrgeizigen Projekts, denn die diesjährigen Absolventen erbauten das Modell im Maßstab 1:10.

Vier SchülerInnen der Fachschule für Tischlerei: Mona MauerbauerJulian Paltinger, Galyna Shreder und Hatidza Ugljanin waren für die Bauplanung und Erstellung der recht großen komplizierten Holz-Anteile, wie sie auch im Original zu finden waren, zuständig.

Frau Fachvorstand Dipl.-Ing. Monika SMETANA und die Lehrer Mag. Thomas RADATZ, Ing. Josef EDER, BEd, Robert ROSSBÖCK, BEd und Ing. Herbert WOKUREK verstanden es hervorragend, ihre (damals noch zukünftigen) Absolventen zu Höchstleistungen anzuspornen.

ILF mit 50 Fischamendern im HGM Zeltweg

Am 26. April 2019 wurde im Militärluftfahrtmuseum Zeltweg die Ausstellungssaison 2019 eröffnet. Zu diesem Ereignis waren 50 Personen im ILF-Bus aus Fischamend angereist, unter ihnen unser Stammgast Str. Michael Burger und GR Peter Kerb.

Ab heuer ist die Ausstellung Militär-Aeronautische Anstalt (MAA) in zwei Abschnitten nebeneinander im ersten Stock des MLM-Zeltweg präsentiert, unterteilt in die Bereiche Luftschiffe und Luftschiffhallen sowie den Bereich Flugzeugbau, Luftschraubenfertigung und Luftschraubenprüfung, dazu die Hubschrauberentwicklung in Fischamend.

Die aktuellen Highlights befinden sich in der Luftschiffabteilung:

Das Modell der Stagl-Luftschiffhalle (1/72, HTL-MÖDLING/ILF) und das Modell der Körting-Gondel (1:10, ILF) sowie die Modellpräsentation (1/72, IPMS/ILF) der Szenerie vom 20. Juni 1914 (Körting und Farman HF-20) beeindruckten außerordentlich.

Es folgte in wie immer opulentes Mittagessen aus der ausgezeichneten Truppenküche.

ILF-Ehrenmitglied Mario Tuttinger (Informationsoffizier) brachte uns am Nachmittag die Aufgaben der Flughafenfeuerwehr Zeltweg und die militärische Wetterzentrale und Luftraumüberwachung in beeindruckender Weise nahe.

Es war ein besonderes Ereignis, einmal die Arbeitsplätze und Gerätschaften obgenannter Einrichtungen hautnah mitzuerleben.

Für einen Freitagnachmittag wirklich außergewöhnlich erlebten wir den Alarmstart zweier „Eurofighter“ und zweier „Blackhawk“-Hubschrauber. Während der eindrucksvollen Erläuterungen zu Aufgaben und Ausstattung der Flughafenfeuerwehr konnten wir auch die Rückkehr der „Eurofighter“ aus nächster Nähe miterleben.

Die Rückfahrt von einem Tag der Superlative wurde von durchwegs positiven persönlichen Rückmeldungen der Mitgekommenen begleitet.

Laura Wiesböck und ihr Bestseller „In besserer Gesellschaft“

Am 21. März 2019 wurde im gut besuchten Pfarrsaal von Fischamend ihr Bestseller „In besserer Gesellschaft“ präsentiert.

Die Soziologin Laura Wiesböck ist aus allen Medien bekannt und sie beschäftigt sich an der Uni Wien mit den Ursachen und Ausprägungsformen der gesellschaftlichen Ungleichheiten.

Wir sind stolz, im dichtgedrängten Terminplan von Laura, die Möglichkeit der Präsentation gefunden zu haben, so Rudi Ster bei seiner Begrüßung.

Der Germanist Clemens Maier von ILF sprach aus seiner Sicht über das Buch und moderierte den Abend an.

Als besonderes Highlight erhielt jeder Käufer eines Buches eine persönliche Karikatur durch die Hand von Pia Wiesböck, Lauras Schwester und Illustratorin des Buches.

Die Stadtgemeinde Fischamend war durch Prof. Adalbert Melichar, Stadtrat Michael Burger und Gemeinderätin Astrid Taschner vertreten.

Neue Ausstellung im Flughafen Wien „Bewegung in den Lüften“

Die neue Schau erlaubt einen Streifzug durch die frühe luftfahrtechnische Entwicklung in Österreich. Als Topexponate sind die Körtinghalle (Modell 1/72), der PKZ-2 Fesselhubschrauber (Modell 1:10) sowie seltene Flugzeuginstrumente und ausgewählte Postkarten der Zeitepoche 1909 – 1918 aus Fischamend zu sehen.

Prof. Dr. Günther OFNER konnte am 14. März etwa 100 Gäste begrüßen und die Eröffnung der diesbezüglichen Ausstellung in der Besucherwelt vornehmen.

Mag. Rainer Stepan des Flughafen-Archivs brachte historische Rahmengeschehnisse aus aller Welt und der behandelten Zeitspanne zur Sprache.

Reinhard Ringl und Rudi Ster der ILF erzählten über luftfahrthistorische Highlights und Weichenstellungen aus großer Zeit mit einer Fülle technischer Errungenschaften.

Es konnten 2 Ehrengäste begrüßt werden:

Maria Camilla Habsburg-Lothringen Toskana.

Sie erinnerte an die Geschichte ihres Großvaters Erzherzog Josef Ferdinand Salvator und dessen Ballonfahrerleidenschaften und an seine Militärlaufbahn bis zum General-truppeninspektor bei den k.u.k. Luftfahrtruppen.

Ing. Mag Harald Hrdlicka, Direktor der HTL-Mödling hob die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit der HTL mit ILF bezüglich herausragender Diplomarbeiten hervor.

Die Stadtgemeinde Fischamend war durch Bgm. Mag. Thomas Ram, Prof. Adalbert Melichar und Stadtrat Michael Burger vertreten.

Die große Vergangenheit Fischamends im Modell

Am 9. und 10. März präsentierten die HTL-Mödling und die Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend im Herresgeschichtlichen Museum Wien (HGM) ihre neuen Highlights.

Etwa 5000 Modellbaubegeisterte besuchten am vergangenen Wochenende die von der International Plastic Modeller Society (IPMS Austria) jährlich organisierte Schau. Im Flair der Ruhmeshalle des HGM konnten die Besucher die neuen      ILF–Modelle bewundern.

Zum einen faszinierte die in Lasertechnik gefertigte Stagl – Luftschiffhalle in 1:72 außerordentlich, welche in der langjährig gepflogenen Zusammenarbeit mit der HTL-Mödling als drittes Topmodell entstanden ist. Als Besonderheit ist
anzuführen, dass die Modellhalle mit 1,5m Länge, wie das Original komplett aus Holz gefertigt wurde.

Ein neuerliches dickes Dankeschön an alle Förderer und Diplomanden der HTL, heuer im Besonderen an die beiden      Stagl-Halle Diplomanden Markus Oralek und Lukas Pacholik.

Zum anderen konnte das von ILF-Mitgliedern als Eigenprojekt gebaute Modell der Gondel des Luftschiffes Körting in 1:10 ebenso viele Bewunderer anlocken.

Das Modell wurde in einer Bauzeit von 2 Jahren, beginnend mit Literatur- Foto- und Planstudium, sowie den zum Teil langwierigen und zeitaufwändigen Detaildarstellungen und unterschiedlichster Fertigungstechniken zeitgerecht
ausstellungsfähig.

Die Luftschiffgondel im Museumsmaßstab 1:10 hat eine Gesamtlänge von 2,71m.

 

Die legendäre Körting-Luftschiffhalle der Militär-Aëronautischen Anstalt Fischamend

Für 10 ihrer 25 Jahre befand sich die „k.u.k. Militär-Aeronautische Anstalt“ in Fischamend (davor auf dem Gelände des Artillerie-Arsenals Wien). Deren erste Bauwerke in Fischamend waren im Juli/August 1909 die große Ballonhalle samt Wachhäuschen und Ballongas-Flaschendepot. Die „Körting-Halle“ diente den ersten k.u.k. Luftschiffen (M.I „Parseval“, M.II „Lebaudy“ und M.III „Körting“ als Depot, Füllstation und Heimat.

Nach dem Körting-Luftschiffunglück am 20. Juni 1914 wurde die Halle für andere Forschungsprojekte und als Luftfahr-Materialdepot verwendet. Von 1916 bis 1918 beherbergte die Halle den Propellerprüfstand samt horizontalem Windkanal nach Entwürfen von Prof. Richard Knoller. Mit dieser einzigartigen Prüfeinrichtung wurden weltweit erstmals die Effizienz vergleichende Luftschrauben-Serienprüfungen in großem Stile durchgeführt.

Das hier gezeigte Modell der Körtinghalle im Maßstab 1:72 entstand in Kooperation mit der HTL Mödling. Drei Schüler und das betreuende Lehrerteam machten dieses einzigartige Modell im Rahmen von Abschluss-Diplomarbeiten 2017/2018 der Fachrichtung Innenarchitektur möglich.

Die Stagl-Mannsbarth-Luftschiffhalle in der Militär-Aeronautischen Anstalt Fischamend

Für das Privatluftschiff „Stagl-Mannsbarth“ wurde in Fischamend eine zweite Halle erbaut, da sowohl die vorhandene „Körting-Halle“ zu klein war als auch in einem militärischen Bauwerk kein privates Luftschiff untergebracht werden durfte. Gleichwohl wurde für die Versorgung mit Wasserstoffgas eine unterirdische Leitung von der „Gasfabrik“ auch zur „Staglhalle“ angelegt.

Das Privatluftschiff „Stagl-Mannsbarth“ sollte der k.u.k. Militärverwaltung angedient werden, jedoch hatte sich diese 1911 gegen weitere Beschaffungen in dieser Richtung entschieden. Um die Eigner von Halle und Luftschiff vor finanziellem Absturz zu bewahren, kaufte das Militär schließlich die Halle, um sie zunächst als Luftschiffhalle (z.B. für das k.u.k. Militär-Luftschiff M.IV „Boemches“) sowie nach 1914 als Depot zu verwenden (Küche und Offizierskasino wurden direkt vor das Hallentor gesetzt).

Das Luftschiff „Stagl-Mannsbarth“ musste nach einigen Rettungsversuchen (die z.B. den ersten Passagierverkehr und Versuche zur Aërophotogrammetrie einschlossen) schließlich im Frühjahr 1914 abgewrackt werden.

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Das Modell der „Staglhalle“ im Maßstab 1:72 entstand in Kooperation mit der HTL Mödling. Zwei Schüler und das betreuende Lehrerteam realisierten dieses einzigartige Modell im Rahmen von Abschluss-Diplomarbeiten 2018/2019 der Fachrichtung Innenarchitektur.

Fesselhubschrauber „Balaban-Bloudek“

Die Hubschrauberentwicklung 1916–1918 in Fischamend

Alt ist der Traum von einem Fluggerät, das sich in alle Richtungen bewegen, aber auch über einem Punkt schwebend ruhig in der Luft verharren kann. 1916 lag das Grundproblem in der geringen verfügbaren Motorleistung und den dürftigen Propellerwirkungsgraden. Trotzdem griff Major Stephan Petróczy von Petrócz, Kommandant des Lehrbataillons in Wiener Neustadt, die Idee auf, die Ballone zur Artilleriebeobachtung durch Helikopter mit Motorantrieb zu ersetzen.

In Fischamend boten das Propellerlabor von Prof. Knoller, der Windkanal und Fachleute wie Prof. Knoller selbst, der Physiker Theodor von Kármán, Oskar von Asbóth, Karl Balaban, Wilhelm Žurovec und andere die nötigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung. Die Arbeiten begannen in Fischamend, aber auch bei Oeffag und Austro Daimler. Das Konzept sah vor, einen von einem Benzinmotor angetriebenen Generator am Boden aufzustellen und die elektrische Energie über die Fesselungsseile zu einem Elektromotor im Fluggerät zu leiten. Technischer Direktor von Austro-Daimler war Ferdinand Porsche.

Mitte 1917 wurde Petróczy zum Kommandanten des Fliegerarsenals ernannt, wodurch er seinem Lieblingsprojekt, dem Hubschrauber, mehr Ressourcen zur Verfügung stellen konnte. Der Aerodynamiker Oblt. Dr. Theodor von Kármán und Ingenieurleutnant Wilhelm Žurovec, beide dem Fliegerarsenal zugeteilt, sollten einen Prototyp unter Berücksichtigung der Resultate des Propellerlabors konstruieren.

Žurovec baute zunächst ein Modell mit einen Pressluftmotor. Bei Flugversuchen mit diesem Modell in der Fischamender Luftschiffhalle zeigte sich, dass mit einem oder zwei Fesselungsseilen keine dynamische Stabilität zu erreichen war. Erst mit einem Dreikabelsystem waren die Resultate gut. Etwa 50 Flüge wurden zwischen Juli 1917 und März 1918 im großen Ballonhangar in Fischamend durchgeführt. Höhen von mehr als 10m wurden erreicht.

 

PKZ-1

Im August 1917 erhielt die Fa. MAG in Mátyásföld den Auftrag zum Bau eines manntragenden Helikopters auf Basis des Modells von Kármán-Žurovec. Das im Februar 1918 fertiggestellte Fluggerät wurde in der Nachkriegsliteratur als Petróczy-Kármán-Žurovec PKZ-1 bezeichnet. Der „Schraubenfesselflieger PKZ-1“ wog leer 650kg, davon alleine der Daimler Elektromotor 195kg. Dieser lieferte ohne besondere Kühlung nur 190 statt 250 PS. Im Flug sollte die Energie durch ein 800m langes Aluminiumkabel vom Boden aus übertragen werden.

Beim ersten Flug hob das Gerät bei einer Rotordrehzahl von 700 U/min ab und stieg bis zur Fesselungshöhe von 50cm. Daraufhin kletterten drei Mann an Bord und der Helikopter schwebte trotz des zusätzlichen Gewichtes weiterhin, durch die Fesselungsseile gehalten. Nach 15 Minuten des vierten Fluges brannte jedoch der überforderte Motor durch und konnte wegen der kriegsbedingten Materialknappheit nicht mehr instandgesetzt werden. Der PKZ-1 demonstrierte jedenfalls die Flugfähigkeit des elektrisch angetriebenen Helikopters.

PKZ-2

Obwohl Kármán Projektleiter war, begann Žurovec im November 1917 eigenständig am PKZ-2 zu arbeiten. So wurde der PKZ-2 entgegen seiner späteren Bezeichnung von Wilhelm Žurovec allein erfunden, wofür ihm am 12. Februar 1918 das Deutsche Patent No. 347.578 erteilt wurde.

In der Konstruktion verwendete Žurovec das Konzept der gegenläufigen Rotoren, um das Gegendrehmoment auszugleichen. Ein zum Transport leicht zerlegbares, mit Seilen verspanntes Rohrgerüst saß auf einem zentralen Luftsack, die 3 Ausleger waren mit kleineren Luftsäcken abgestützt. Die Luftsäcke wurden durch eine Pumpe am Rotorantrieb aufgeblasen. Die Fesselungsleinen waren an den drei Auslegern befestigt, liefen durch Umlenkrollen am Boden und wurden mit einer elektrisch angetriebenen Winde gleichsinnig ausgespielt und eingezogen. 

Der Erstflug fand am 2. April 1918 im Lipták-Werk, Budapest, statt. Nach mehreren Flügen, von denen einer sogar eine Stunde dauerte, wurden die Versuche am 5. April abgebrochen da die Motorleistung für einen sicheren Schwebeflug außerhalb des Bodeneffektes nicht ausreichte. Die Flugtests wurden vom 17. bis 21. Mai mit stärkeren Motoren fortgesetzt, dabei fanden Flüge zwischen 10 und 50m Höhe statt. Solange die überschüssige Hubkraft ausreichte um die Fesselleinen gespannt zu halten, blieb der PKZ-2 in einem stabilen Flugzustand.

Am 10. Juni 1918 wurde der PKZ-2 einer hochrangigen Militärdelegation vorgeführt. Hierzu wurde der Beobachterstand montiert. Der PKZ-2 stieg auf 7 bis 8m Höhe, war aber instabil. Der Beobachterstand (ca. 35 kg) wurde wieder entfernt, der Hubschrauber startete wieder und stieg bei einer Windgeschwindigkeit von 6 – 7  m/sec auf eine Höhe von 12m. Wegen Überhitzung der Motoren sank deren Leistung ab, der Hubschrauber geriet außer Kontrolle und wurde beim Absturz schwer beschädigt. Auch der PKZ-2 wurde nicht wieder instandgesetzt.

Technische Daten Schraubenfesselflieger PKZ-2

  • Gewicht: ca. 1200kg (inkl. Treibstoff für 1 Stunde unbemannten Flug)
  • Motor: 3 x Le Rhone Umlaufmotoren mit je 100, später 120 PS
  • Rotordurchmesser: 6m
  • Rotordrehzahl: 600 U/min
  • Insgesamt 36 unbemannte Flüge
Die neueste „Hubschrauber-Verwandtschaft“ stellen wir Ihnen hier vor:  Fischamend gratuliert der NASA!
 

Der Hubschrauberentwicklung von Fischamend ausgehend war zwar kein endgültiger Erfolg beschieden – die 50 Meter Schwebeflughöhe des PKZ-2 aber waren damals inoffizieller Weltrekord, der bis 1936 nicht übertroffen wurde. 

UFAG-Hubschrauber „Balaban-Bloudek“

Das untenstehende Bild zeigt den in Ungarn bei der Firma UFAG in Budapest-Albertfalva gebauten, von Balaban  und Bloudek, vermutlich unter Mitbeteiligung von Oszkár Asbóth gebauten Helikopter, der offensichtlich als Technologieträger für Asbóths spätere Hubschrauber-Entwürfe diente. Siehe auch: Oszkár Asbóth (Wikipedia)

Eine (nicht ganz gelungene) Flugsequenz dieses Hubschraubers ist im Vorspann des Films „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ zu sehen!  –  Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten (Film – Wikipedia)

Die Luftschrauben-Dekopiermaschine

Die „Dekopiermaschine“ befand sich in der Luftschrauben-Fertigungshalle der k.u.k. Militär-Aeronautischen Anstalt Fischamend.

Sie hatte den Zweck, von einem fertigen Propeller-Urmodell die endgültige Form abzutasten und vier vorbearbeitete Rohlinge gleichzeitig durch Befräsen mit Rundkopffräsern in ihre endgültige Gestalt zu bringen. Danach  folgten noch die Arbeitsschritte Endbeschleifen und Politieren. Diese Maschine stellte einen gewaltigen Innovationsschritt in Richtung einer Luftschraubenmassenfertigung dar.  Tausende Luftschrauben wurden alleine in Fischamend hergestellt.

Das Modell im Maßstab 1:10 entstand als bereits fünftes aus der Hand unseres begnadeten ILF-Feinstmechanikers Leo VareckaSeine bisherigen Werke sind drei Hubschrauber aus der PKZ-Reihe: der PKZ-1, der PKZ- Prototyp „Technologieträger“ und der PKZ-2 sowie die „Luftschrauben-Kopierfräsmaschine“.

Die Luftschrauben für das aktuelle Modell „Dekopiermaschine“ stammen von Dr. Wolfgang Meindl, IPMS Austria.